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Canon EF 135mm 2.0 L USM

Ein Objektiv der Extraklasse!

Ist man anfangs mit den Kit-Objektiven zufrieden, folgt nur wenig später die erste Festbrennweite in Form eines 50mm 1.8. Ist das 50mm mit 120€ noch recht erschwinglich, nimmt der Preis mit den Ansprüchen zu. Doch hat man bei 35mm oder 50mm noch einen größeren Spielraum was Fotos angeht, so wird dieser bei Teleobjektiven jenseits der 70mm schon kleiner, denkt man. Doch nicht beim 135mm, das wie bei Zoomobjektiv überall einsetzbar ist, außer natürlich in engen Räumlichkeiten. Durch ein Teleobjektiv steigt die Intensivität des Objektes/Subjektes im Bild und stärkt die Bindung zum Betrachter. Ich werde hier einige Beispiele des hiesigen Einsatzbereiches des Canon 135mm 2.0 L USM zeigen, welches ich für 733€ aus Großbritannien ersteigert habe.


Bei den Fotos habe ich festgestellt, dass ich zumeist im Bereich von 110 bis 140mm arbeite. Ich entschloss mich ein lichtstärkere Festbrennweite zu kaufen, die ich alleinig für Portraits nutzen wollte. Da mit der Sprung von 50 auf 85mm zu gering erschien, holte ich das 100mm mit Blende 2.0. Das Bokeh ist allerfeinste Sahne. Die Schärfe ist die Kirsche darauf. Auf meinem Südafrika-Aufenthalt wurde mir 2012 sämtliches Equipment geklaut und so sollte es noch 5 Jahre dauern, bis ich mir dieses Prachtexemplar gekauft habe. 135mm sind nicht die gängige Brennweite, aber in meinen Augen das beste Teleobjektiv für Reportagen. Man hat einen guten Abstand zum Subjekt und kann dadurch diskret fotografieren. Die Freistellung ist dank einer Blende von 2.0 auch aus der Entferung super zu bewerkstelligen. Der Schärfebereich ist mit maximaler Offenblende von 2.0 bis 2.8 sowohl bei Portait- als auch Oberkörperfotos perfekt. Man braucht sich also keine Sorgen machen, ob nur die Nase oder die Augen Scharf sind. Der Fokus ist für die Masse an Glas extrem schnell. Wenn man sich dann ein 85mm 1.2 ansieht, liegen Welten dazwischen. Klar kann man die Beiden Objektive nicht direkt vergleichen. Aber wer ein hochklassiges Objektiv sucht, um damit Portraits oder Reportagefotos zu machen, wo es auch auch Geschwindigkeit ankommt, wird mit diesem Objektiv sowas von zufrieden sein.

Wie Ich oben erwähnte, sind die Einsatzbereiche sehr vielfältig. Kommt man mit 85mm oder 100mm auf einer Kleinbildkamera oft nicht nah genug an ein Objekt heran, ist das marginal längere 135mm wieder mit im Spiel wie z.B. bei Landschaftsbildern. Gerade in der Landschaftsfotografie gilt anfangs die Annahme, dass man viel von der Landschaft auf ein Bild bekommen möchte und holt sich deswegen ein Weitwinkelobjektiv. Der Nachteil von den Objektiven unterhalb der 24mm besteht darin, dass man zwar alles aufs Bild bekommt, aber die Intensität zum Bild verloren gehen kann. Hat man in der Ferne die Berge und befindet sich auf einer Wiese, so sind die Berge auf dem Bild sehr klein und das Nebensächliche wie die Wiese bedecken das halbe Bild. Ich selbst besitze zwar ein 12-24mm von Sigma, aber nutze es meistens nur noch mit Graufilter für Langzeitbelichtungen. Sicherlich bekommt man mit Weitwinkel durchaus tolle Landschaftsbilder hin, sonst würde ich ja keines besitzen, aber mit 135mm bekommt man noch mal ganze andere & spannende Perspektive.

Sowohl im kommerziellen als auch im nichtkommerziellen Bereich einsetzbar, glänzt das 135mm 2.0 bei Hochzeiten. Erstmals konnte ich es auf einer Hochzeit auf Mallorca einsetzen & wollte es gar nicht mehr abnehmen. Das Sigma 35mm 1.4 DG HSM 012 und das 135mm von Canon ergänzen sich gegenseitig und sind dadurch perfekt eingespielte Partner auf Lebenszeit. Die Freistellung von kleineren Gruppen von bis zu 10 Leuten ist kein Problem mehr. Selbst Detailaufnahmen sind bei einer Naheinstellgrenze von 0.9m kein Problem. Obwohl ich aus technischen Gründen in dunklen Räumen dann doch auf das 35mm 1.4 zurückgreife. Man benötigt im Gegensatz zum 135mm keine hohe Verschlusszeiten von mindestens 1/320s und kann die ISO-Empfindlichkeit reduzieren.

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Kommentare: 4
  • #1

    Paula (Donnerstag, 12 April 2018 18:31)

    Ich bin auch sehr überzeugt, finde es unheimlich vielseitig und möchte es gar nicht mehr abnehmen!

  • #2

    Ella (Montag, 05 November 2018 09:15)

    Schöner Beitrag! Der hilft mir bei meiner Entscheidung, Danke!

  • #3

    Maxim (Sonntag, 07 April 2019 23:23)

    Ja das 135er ist ein oft unterschätztes Juwel. Ich liebe es auf Hochzeiten -besonders bei der Reportage, da die Linse nicht zu groß ist, und im Gegensatz zum 70-200er bei Gästen gar nicht auffällt. Damit fliegt man gut "unter dem Radar" und bleibt unbemerkt �.

    Ich arbeite übrigens auch hauptsächlich mit einer Kombination aus 35 und 135mm und liebe es.

    Und übrigens ist es auch ein klasse Objektiv für Astrofotografie.

    Liebe Grüße,
    Maxim von tinaundmaxim.de

  • #4

    Andreas (Mittwoch, 08 Februar 2023 08:14)

    Danke für deine Einschätzung und das Teilen deiner Erfahrungen.
    Seit einigen Monaten habe ich meine Zoom-Objektive in der Vitrine gelassen und gehe mit den Festbrennweiten auf Motivsuche. Mit Erfolg und das 135er leistet wirklich gute Dienste. Ansonsten sind die 35er und auch das 50er gute Begleiter für mich.
    Nun kommt ja ein neues von Canon auf den Markt und ich bin gespannt, wie gut sich das RF 135 schlagen wird.
    LG aus Leipzig