· 

CMP Daunenjacke

Seit einigen Tagen ist es in Deutschland bitterkalt. Teilweise geht die Digitalanzeige auf -12°C herunter. Auf der Zugspitze wurden gestern -30°C gemeldet. Für Februar-Verhältnisse wohl der bis dato kälteste Februar (2018) seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, 1906. Wenn man in dieser Zeit auf Wanderschaft gehen will, sollte man wärmstens ausgerüstet sein. Für starke Erfrierungen braucht es keine -40 Grad Celsius, wie auf dem Mount Everest, um Finger/ Zehen zu verlieren.  Da hilft, wie hier auf meiner Zugspitzwanderung, eine mollig warme Jacke. Selbst in der Stadt ist die Jacke durchaus zu gebrauchen. Es gibt hier in Berlin dann trotzdem Kandidaten, die mit ihren Skin-Tight-Jeans und einem modischen H&M-Jäckchen umher laufen, aber ich selbst tue meinem Körper sowas nicht mehr an. Lieber laufe ich wie ein Michélin-Männchen umher und mir ist warm, als die folgende Woche krank im Bett zu verbringen. Man wird zudem auch nicht jünger.

Auf dem Weg zur Zugspitze
Auf dem Weg zur Zugspitze

Bei der Auswahl der Winterjacke scheiden sich wie üblich die Geister: Kunstfaser oder Daune? Wie auch bei den Schlafsäcken gibt es Vor- und Nachteile. Die Kunstfasertechnologie ist in den letzten Jahren soweit voran geschritten, dass sie die Daunentechnologie immer weiter aufholt, so dass sie letztendlich das tierische Produkt Daune überflüssig machen wird. Der Nachteil an Kunstfaser:

  • Geringes Packmaß > Weniger Gewicht > Geringe Isolation
  • Hohes Packmaß > Hohes Gewicht > Hohe Isolation

Das schafft(e) die Daune bisher besser, da man sie, je nach Qualität der Daune, um ein vielfaches komprimieren/zusammenpressen kann. 

Wer im Winter seinen Platz im Rucksack effektiv nutzen will, der kommt an Daune nicht vorbei. Wenn es in den zweistelligen Minusbereich geht, ist man damit einfach besser beraten. Einzige Nachteile sind die Anfälligkeit für Feuchtigkeit & Pflegeintensität. Daune fängt bei hoher Feuchtigkeit an zu klumpen und verliert ihre Isolationsfähigkeit. 

 

Wer sich über die genauen Vor- und Nachteile von Daune & Kunstfaser belesen will, empfehle ich folgenden Artikel:

http://www.fitforfun.de/sport/outdoor/winterjacken-daune-oder-kunstfaser-was-ist-besser-_aid_12879.html

Noch zu meiner Anfangszeit des Wanderns habe ich mir diese Jacke von CMP gekauft. Diese hatte 2013 um die 120€ gekostet. Da überlegte ich nicht zwei Mal und schlug zu. Zu der Jacke gehört ein Kompressionsbeutel, um sie darin platzsparend zu verstauen. Generell ist sie gut verarbeitet und die Reisverschlüsse sind sehr grob, also optimal, um sie auch mit Handschuhe zu öffnen & zu schließen. Die Jacke hat mich durchweg auf meinen Reisen begleitet. Sei es nach Großbritannien, nach Mallorca, schwedisch Lappland oder zur Zugspitze. Selbst, wenn draußen -15°C herrschen und der Wind weht, reichen mir unter der Jacke zwei Schichten aus. Meistens trage ich darunter ein Langarmshirt aus Polyester. Darüber kommt als Second Layer eine Fleecejacke und dann die Daunenjacke von CMP. Genial für den Preis ist auch die Kapuze, die genauso gefüttert ist. Auf dem Etikett steht, dass die Jacke in China gefertigt ist. Wer an China denkt, wird sicherlich keine artgerechte Haltung vor Augen haben. Auch die Entnahme der Federn kann durchaus nicht tierfreundlich praktiziert worden sein. Ich weiß nicht wie CMP arbeitet falls meine Vermutungen stimmen, so habe ich es damals auch nicht besser gewusst. 

Daunen- oder Kunstfaserjacken haben ihre Berechtigung nicht nur in den kälteren Monaten. Selbst bei gemäßigten Temperaturen, um die 12°C wie hier auf Mallorca, kann es in der Nacht spürbar kalt werden. Wenn man sich dann aus dem warmen Schlafsack pellt, ist es äußerst unangenehm, wenn der Oberkörper durch die große Temperaturdifferenz auskühlt. Bisweilen öffne ich den Schlafsack immer zur Hälfte und ziehe die Daunenjacke an, um den unerwünschten Effekt zu vermeiden. Selbst, wenn man für kleine Jungs oder Mädels aus dem Zelt raus will, zieht man sich lieber eine Jacke drüber. Umso mehr Wärme bleibt dem Körper erhalten und der Schlafsack fühlt sich noch immer warm an, wenn man zurückkehrt.

pro

  • gute Komprimierbarkeit
  • bis zu Temperaturen bis -15°C / -20°C (mit 1-2 Schichten darunter) angenehm warm
  • gefütterte Kapuze
  • leicht
  • mitgelieferter Kompressionsbeutel 
  • grober Reisverschluss für leichtes Öffnen/Schließen
  • gute Bauschkraft (Daune 90%/ Federn 10%)
  • extrem gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • eine Innentasche (z.B. für Smartphone, um Akku zu schonen)
  • langlebig (geringer Verlust von Daunen)

contra

  • enthält tierisches Produkt (Federn/Daune)
  • nicht wasserfest (Obermaterial: Polyamid)
  • keine Kordel zum einstellen der Kapuze

fazit

Die Jacke ist schön leicht, hat einen sehr bequemen Schnitt und ist obendrein noch konkurrenzlos preiswert. Es braucht nicht immer das teuerste Markenprodukt wie The North Face, Fjällraven oder Patagonia sein, wo man auch viel für den Namen bezahlt. Daunenfüllung mag heutzutage nicht das A & O sein, da ihr die nicht-tierische Kunstfaser starke Konkurrenz macht. Was aber das Packmaß & Gewicht angeht, ist sie weiterhin ungeschlagen. Wer also eine wirklich warme Jacke sucht, die man bei gutem Winterwetter anziehen & auf Reisen platzsparend mitnehmen kann, um auch beim nächtlichen Toilettengang nicht zu frieren, dem kann ich die Jacke aus eigener Erfahrung bestens ans Herz legen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0